Stadion:
Cotonou- Stade René Pleven d’Akpakpa
Spiel:
04.12.2022 – AS Police FC vs Ofmas-Sad FC
Benin – Ligue de Football du Benin (LFB) / Ligue Pro – Zone C – 1:2 – Z: 200
Bilder aus Cotonou:
http://www.sportandtravel.de/2022-12-04-cotonou-benin/
Podcast “Benin, Cartman und Minden”:
https://open.fbwmfl.com/de/listen/04171f0114a272fe0a1ae8afb03f1670
Report:
Für den letzten Fußballtag hatte ich nochmals Motoradfahrer Boris für den ganzen Tag angeheuert. Angesetzt war eine ausgiebige Rundfahrt durch Cotonou. Alle Bilder dazu gibt es wie immer oben im Link.
Nachdem wir ein paar Stunden unterwegs waren, fuhren wir am Nachmittag zum Fußball. Dieses Mal direkt in Cotonou im Stade René Pleven d’Akpakpa. Eine wunderbar ranzige Schüssel mit einer Haupttribüne und einer durchgehenden Betontribüne für die Hintertorseiten und Gegengerade.
Es war das Spiel mit der geringsten Zuschauerzahl und dieses Mal gänzlich ohne Band oder musikalische Unterstützung auf den Rängen.
Damit waren alle 4 Spiele wie geplant erledigt. Der Spielplan hat exakt gestimmt. Das sehen wir Planungsfüchse doch gern! Im übrigen finden alle Spiele um jeweils 16 Uhr statt.
Mein Abflug war erst am Montag erst gegen Mitternacht. Also checkte ich im Guesthouse aus und fuhr zum Novohotel.
Dort verbrachte ich den ganzen Tag am Pool. Außerdem konnte ich von dort aus das WM-Spiel Japan gegen Kroatien auf einem Beamer schauen. Nicht dass es mich sonderlich interssiert hätte, aber Fernsehen vom Pool aus hat schon was.
Abends ging es dann relaxt und abgekühlt gemütlich zum Flughafen und wieder über Istanbul zurück ins kalte Deutschland.
Benin kann man mit Togo vergleichen. Beides kleine Länder, recht entspannt und eher unspektakulär, trotzdem sympatisch. Das Land wird hiermit weiterempfohlen.
In diesem Sinne frei nach John F. Kennedy: “Therefore, as a free man, I take pride in the words: Ich bin ein Beniner!”
Stadion:
Ouidah – Stade Omnisports de Ouidah
Spiel:
03.12.2022 – JSO FC vs Djeffa FC
Benin – Ligue de Football du Benin (LFB) / Ligue Pro – Zone D – 1:0 – Z: 220
Bilder aus Ouidah:
http://www.sportandtravel.de/2022-12-02-ouidah-benin/
Podcast “Benin, Cartman und Minden”:
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Report:
Am spielfreien Freitag macht ich mich bereits vormittags auf den Weg in das ca. 40 Kilometer westlich von Cotonou gelegene Ouidah auf, wo am darauf folgenden Tag ein Spiel stattfinden sollte.
Dazu ging es in den Stadtteil Godomey von wo aus Shared Taxis in weitere Landesteile und auch nach Lome der Hautpstadt Togos abfahren.
Für alle die ähnliches vorhaben: die Autos fahren ungefähr am Collège d’Enseignement Général (CEG) de Godomey ab. Vor Ort und so ziemlich jeder Motorad Taxifahrer weiß Bescheid.
Wie üblich fährt das Shared Taxi nicht nach Fahrplan sondern dann wenn es voll ist. In weiser Voraussicht wurde dem groß gewachsenen deutschen Heinz der Beifahrersitz verkauft, während auf der Rückbank vier schlanke Benininnen und Beniner Platz nahmen. Mit dem selten Gast war selbstverständlich auch ein Mobfoto für Social Media fällig.
Über eine gute zweispurige Straße mit einer Mautstation wurde Ouidah dann in weniger als einer Stunde erreicht. Hier schmiss man mich an einer zentralen Kreuzung raus wo auch schon die Motorradtaxi-Meute auf mich zustürzte.
Nach ein kurzen Verhandlungen waren wir, mit Supermarkt Zwischenstopp, auf dem Weg zur Casa del Papa einem Luxus Beach Hotel etwas außerhalb von Ouidah direkt am Palmen-Traumstrand. Bisher noch das beste Hotel am Platz, aber ein paar Kilometer daneben baut der Chinese gerade ein noch luxoriöseres Hotel.
In der Casa del Papa buchte ich mir eine Übernachtung um so zweie Tage am Pool hängen zu können und wenigstens ein bisschen Strandfeeling im Urlaub zu haben. Da die Übernachtung im Guesthouse nur ca. 20 EUR pro Nacht kostete, gönnte ich mir die eine teure Nacht Strandbungalow.
Dieser wurde direkt nach Ankunft bezugsfertig gemacht. Also konnte ich direkt meine Sachen ablegen und in Badehose wechseln und ab ging es in einen der zwei Pools.
Hier trifft man direkt neue Freunde beim Planschen und wilden Ballspielen. Zwei davon waren Brüder, wovon der eine sich am nächsten Tag mit mir beim Fußball treffen wollte und mich mit seinem Motorad auch mit zurück nach Cotonou nehmen wollte. Na das läuft doch.
Nun waren aber erstmal zwei Strand- und Pooltage angesagt. Den ganzen Tag nichts tun, Baden, lecker Essen und das Ganze wieder von vorn. Das selbe am nächsten Tag an dem ich erst gegen 14:00 das Hotel Richtung Ouidah verließ.
Mit einem Motoradfahrer hielten wir auf dem Weg dorthin noch an ein paar Sehenswürdikeiten und Denkmälern zur Geschichte der Sklaverei in Benin bzw. in Afrika einem dunklen Kapitel der Kolonialgeschichte.
Bilder aus Ouidah gibt es wie immer oben im Link.
Nach der kleinen Motorad Sightseeingrunde brachte mich der Fahrer zum Stade Omnisports de Ouidah. Ein neu gebautes Stadion mit kleiner Tribüne, Kunstrasen und Laufbahn. Wenn ich das richtig sehe wurden eine handvoll baugleiche Stadien in ganz Benin errichtet. Scheinbar im Zuge eines Projekts oder Aufbauprogramms.
Hier traf ich wieder auf den Trainer von JSO den ich zuletzt in Porto-Novo gesehen hatte. Er prophezeite mir bereits vorher per Whatsapp, eine Niederlage seiner Mannschaft. Ich meinte das wird schon. Nicht vorher schon so pessimistisch sein.
Tatsächlich erarbeitete sich der JSO FC in einen knappen und hart umkämpften Spiel den Heimsieg. Mal wieder über gute zwei Stunden und bei mega Hitze, bei der ich nach wenigen Minuten umgefallen wäre.
Der Coach war erstaunt, aber am Ende natürlich hochzufrieden.
Mein neuer Kumpel aus der Casa del Papa war auch beim Spiel dabei und wie vereinbart fuhr er mich direkt nach dem Spiel zurück nach Cotonou. Ein Bezahlung wollte er nicht annehmen. “We are all brothers!” merci monsieur!
Stadion:
Godomey – Stade Universitaire (Université d’Abomey Calavi du Bénin)
Spiel:
01.12.2022 – Requins FC vs AS Police FC
Benin – Ligue de Football du Benin (LFB) / Ligue Pro – Zone C – 4:0 – Z: 300
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Report:
Heute konnte ich etwas länger im Bett bleiben, allein schon um der Hitze zu entgehen und erst am Nachmittag ging es ganz gemütlich mit dem Motoradtaxi zur Universiät Abomey Calavi. Diese liegt im Ort Godomey der nahtlos in Cotonou übergeht.
Das Spiel war das einzige an diesem Tag und somit war klar, dass das Universitätsstadion heute angesteuert wird.
Dieses Mal wurde Eintritt verlangt, nämlich ganze 300 F also nicht ganz 50 Cent. Ich lud meine Fahrer Boris zum Spiel ein. Diesen hatte ich bereits am Vortag kennengelernt und dank fairer Preise und seiner nicht selbstverständlichen Englischkenntnisse blieben wir über Whatsapp in Kontakt und er erhielt für das heutige Spiel erneut den Zuschlag.
Das Stadion mit Kunstrasen befindet sich auf dem Univeritätsgelände, ist aber zusätzlich von einer Mauer umgeben. Es hat eine kleine Haupttribüne die aber eher eine Bauruine ist. Ungefähr 300 Zuschauer zog das Spiel der Haie gegen die Polizeitruppe die mit vier Toren abgefertigt wurde.
Auch hier gab es eine kleine Musikkombo in Trikots auf Seiten vom Requins FC die für die musikalische Untermalung des Spiels sorgten.
Hier gibt es ein paar Eindrücke davon:
https://www.youtube.com/watch?v=TlpHdNSuZ4g
Auf dem Uni-Gelände, auf dem sich auch die Studentenwohnheime befinden, herrschte buntes Treiben. Hier konnte ich mal live erleben wie sich Studenten in Benin den Nachmittag vertreiben.
In Stadionnähe waren die Verkaufsstände und Imbisse gut besucht, davor standen Tischkicker, auf dem Basketball Court war reger Andrang und aus dem Erdgeschoss eines Gebäudes schepperte die Bandprobe, so dass viele Interessierte an den vergitterten Fenstern ohne Scheibe der Musik lauschten.
Nach dem Spiel fuhren wir zurück Nähe Hotel, wo es nach dem Abendessen früh ins Bett ging, da es am nächsten Morgen ebenso früh aus den Federn gehen sollte.
Stadion:
Porto-Novo – Stade Charles de Gaulle
Spiel:
30.11.2022 – Dragons FC vs JSO FC
Benin – Ligue de Football du Benin (LFB) / Ligue Pro – Zone D – 1:0 – Z: 400
Podcast “Benin, Cartman und Minden”:
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Report:
Zum Abschluss des Jahres und um noch die letzten Urlaubstage aus 2021 (ja, richtig gelesen!) zu verbraten flog ich nach Benin. Vorab besorgte ich mich über Instagram und weitere Social Media Kanäle die Spielpläne. Diese flatterten auch nach und nach rein. Benin spielt demanch die erste Liga in vier Zonen aus.
Ende November / Anfang Dezember sollte ein Spieltag unter der Woche stattfinden welchen in zum Anlass nahm die Reise zu planen. Somit waren im besten Falle vier Spiele möglich oder besser gesagt ich hatte vier Versuche den Länderpunkt Benin einzufahren. In Afrika sollte man wenn möglich auf Nummer sicher gehen.
Mit Online-Visum im Gepäck flog ich über Istanbul in die größte Stadt und Wirtschaftszentrum Cotonou. Diese liegt direkt neben der Hauptstadt Porto-Novo. Dazu verließ ich die Mitteleuropäische Zeit auf dem Weg in die Türkei, nur um mit dem Flug nach Benin zu ihr zurückzukehren. Es ist verrückt!
Die Einreise war schnell erledigt. Das Visum war ok, Gelbfieber- oder Coronaimpfung interessiert niemanden, Foto und Fingerabdrücke nehmen und schon hieß es: “Bienvenue au Bénin!”
Noch im Flughafen hatte ich viel Freude mit einem Geldautomaten der meine Kreditkarte einbehielt. Im Ausgabefach war eine Unebenheit an der die Karte hängen blieb und nach mehreren Versuchen zog der Automat die Karte ein. Herrlich! So startet man gerne nach langer Anreise und Ankunft gegen Mitternacht in ein unbekanntes Land.
Der Vollpfosten der neben dem Automaten saß wusste, dass dieser nicht richtig funktioniert, ließ aber auch andere voll in die Falle tappen. Auf die Idee einen “Automat defekt” Zettel anzubringen oder die Leute mal vorzuwarnen kam der Knallkopf nicht. Ich solle doch am nächsten Tag wieder kommen, da kommt jemand von der Bank und holt die einbehaltenen Kreditkarten raus.
Ich habe ja nichts besseres zu tun als im Urlaub am Flughafen abzuhängen. Mir blieb aber nichts anderes über, außer vielleicht die Karte abzuschreiben. Also bin ich erstmal zu Fuss zu meinem Guesthouse gelaufen, das nur wenige hundert Meter vom Flughafen entfernt war.
Der Flughafen liegt nämlich sehr zentral in einer besseren Wohngegend und nahe der Ministerien und Botschaften in Cotonou.
Am nächsten Tag bin ich also wieder zum Flughafen gelatscht und tatsächlich tauchten nach ungefähr einer Stunde zwei Mitarbeiter der Bank auf und holten die Beute des Vortags, ein ganzes Bündel Kreditkarten, aus dem Automaten. Anhand von meinem Onlinebanking und Kopie meines Reisepasses erhielt ich doch tatsächlich meine Karte zurück. Kurz gefasst: This is Africa!
Der Automat war mittlerweile repariert und ich konnte endlich Geld ziehen und mir außerdem eine lokale SIM Karte kaufen. Nach so einer tollen Vormittagsbeschäftigung machte ich mich mit eine Motoradtaxi in Richtung Innenstadt von wo aus “Nonvi” Reisebusse top ausgestattet mit Klimaanlage, WLAN und Steckdose nach Porto-Novo fuhren. Sehr angenehm!
Die Busse bedienen auch andere Landesteile und sind eine gute Möglichkeit das Land komfortabel zu bereisen.
In Porto-Novo angekommen warf man mich nahe des Stade Charles de Gaulle raus und ich fuhr die letzten Meter mit einem Motoradtaxi zum Stadion. Dieses konnte gratis betreten werden. Ein 15.000er, gefühlt ehemaliges Nationalstadion mit großer überdachter Hauptribüne und sonnenverblichenen Sitzschalen in Landesfarben.
Ungefähr 400 Zuschauer fanden sich ein für das Spiel der Dragons gegen den Jeunesse Sportive de Ouidah Fußballclub. Auf der Tribüne wurden die Dragons von zwei verschiedenen Musikgruppen für jeweils eine Halbzeit unterstützt. Eine war mehr am Trommeln und Singen während die Andere flotte Trompetensounds vortrug.
Ich kam noch mit dem Gästerainer ins Gespräch, da er dort einer der wenigen Leute war die englisch konnten und da ich ein paar Tage später ein Heimspiel seines Clubs auf dem Zettel hatte. Dafür gab er mir seine Handynummer falls ich irgendwelche Fragen hatte.
Mit dem Heimsieg der Dragons hatte ich den Länderpunkt Benin eingefahren und fuhr wieder mit dem “Nonvi” Bus zurück nach Cotonou.