Stadion:
Guangzhou – Tianhe Stadium
Spiel:
15.04.2016 – Guangzhou Evergrande FC vs Henan Jianye FC
Chinese Super League – 2:1 – Z: 50.000
Report:
Zum zweiten Mal machte ich mich auf den Weg nach China. Es ging wieder mit dem Zug in 2 Stunden von Hongkong nach Guangzhou und wieder stürzte ich mich in den Großstadt-Jungle.
Wieder hatte ich “Glück” mit dem Hotel. Diesmal hatte die Polizei, warum auch immer das Hotel gesperrt, wie mir der Typ an der Rezeption sagte der dort im Dunkeln saß. Traumhaft! Natürlich wurden mir vorab keine Information darüber mtigeteilt und wieder stand ich da. Dieses mal war es aber eine größere chinesische Hotelkette die zum Glück ein weiteres Hotel ganz in der Nähe hatte. Dort bekam ich dann mein Zimmer zu den gleichen Konditionen wie beim gesperrten Hotel. Das ging dann noch mal gut.
Danach bin ich noch ein bißchen durch die Stadt gewandert und habe lecker gespeist und schon war es Zeit für Fussball.
Diesmal führte mich mein Weg zu Guangzhou Evergrande den deutlich beliebteren Verein in der Stadt. China möchte zur Fussball Weltmacht werden, im Vereinsfussball sowie mit der Nationalmannschaft. Man kauft auch fleißig ein und so hielt Guangzhou bis Februar den Rekord für den teuersten Transfer in Asien nämlich 42 Millionen Euro für Jackson Martinez der von Atletico Madrid kam.
Mittlerweile wurden der Rekord gebrochen durch den Club JS Suning der Alex Teixeira für 50 Millionen Euro von Schachtjor Donezk holte.
Auf dem Spielfeld merkte man davon übrigens nichts! Ziemlich schwache Vorstellung und da braucht man sich vorerst keine Sorgen machen, dass China die neue Fussballnation wird.
Eine Weltmeisterschaft können die von heut auf morgen ausrichten. Kein Problem! Riesige Stadien und die Infrastruktur ist vorhanden. Hier und da müssen natürlich noch Verbesserungen und Renovierungen in den Stadien vorgenommen werden. Wenn nicht wird so ein 30.000er einfach weggerissen und innerhalb von 2 Monaten ein doppelt so großer 5 Sterne Kasten inklusive Autobahn und Zuganbindung hingezimmert. Locker! China wäre sicher ein guter und sinnvoller Austragungsort. Ganz im Gegensatz zu Katar, was nun wirklich albern ist.
Aber…! Die Weltmeisterschaft im eigenen Land holen? Das können die vergessen! Nicht mal wenn sie es wie eben dieses Katar zur Handball WM gemacht hat und einfach gute Spieler eingebürgert hat. Hier fehlt es einfach noch an zu vielen Dingen.
Zum eigentlichen Spiel: Guangzhou bolzt sich trotz Rückstand dann trotzdem noch irgendwie zum Sieg. Ungefähr 50.000 waren es dann wohl in der 60.000er Schüssel und war eine ganz ordentliche Veranstaltung auf den Rängen. Teilweise richtig laute Phasen und gute Stimmung konnte man heute erleben, aber auch reichlich Picknick Publikum auf den Rängen die mehr auf ihr Handy schauten, Selfies machten (natürlich mit Selfie-Stick) oder ihr mitgebrachtes Essen futterten.
Zufrieden mit dem Gesehenen ging es nach dem Spiel zurück zum Hotel und am nächsten Morgen weiter nach Macau.
Stadion:
Guangzhou – Yuexiushan Stadium
Spiel:
08.04.2016 – Guangzhou R&F FC vs Yanbian Funde FC
Chinese Super League – 0:0 – Z: 12.103
Report:
Vom Hotel in Dubai ging es morgens mit der Metro zum Flughafen mit einem eigenen Terminal für Emirates. Mit dem Flieger dann in 8 Stunden nach Guangzhou in China und durch die Zeitverschiebung Ankunft erst gegen 23:00 Ortszeit. Rein in die Metro und ab zum Hotel.
Dort war meine Buchung angeblich storniert. Warum auch immer. Ich war nun mal da und brauchte das Zimmer. Das ganze Check-In Spektakel zog sich dann über 45 Minuten hin, da man hier nur rudimentäre Englisch-Kenntnisse besitzt und auch zu dieser Uhrzeit noch ordentlich Trubel an der Rezeption war. Ständig kamen neue Nervensägen angeschissen und hielten die 3! lahmarschigen Rezeptionistinnen von den wichtigen Dingen, wie meinem Check-In, ab.
Irgendwann war auch das geschafft. Nach einem kleinen “Weit-nach-Mitternacht-Imbiss” am Stand der tausend Köstlichkeiten nahe des Hotels ging es endlich ins Bett.
Am Spieltag eierte ich noch mit meinem 24h Ticket durch Guangzhou um noch ein bißchen die Stadt anzusehen. Die Memorial Hall war direkt bei meinem Hotel, von da aus ging es weiter zu Guangzhous neuer Mitte. Hier hat man einen guten Blick auf die Skyline und den 600 Meter hohen Canton Tower (das vierthöchste freistehende Bauwerk der Welt).
Als nächstes wollte ich mir noch das Zugticket nach Hongkong für den nächsten Tag besorgen. Also fuhr ich zur Guangzhou East Railway Station. Dort traf ich noch Ansgar aus Niedersachsen (Viele Grüße an dieser Stelle!) der jetzt in China lebt und arbeitet und hier auf seinen Zug wartete. Wir plauderten noch ein bißchen bis sein Zug nach Hongkong abfuhr und ich konnte mir schon mal das ganze Verfahren einer Zugfahrt in China anschauen.
Im Prinzip läuft es bei dieser grenzüberschreitenden Fahrt wie bei einem Flug. Man sitzt in einem Wartebereich, dann öffnet sich ein Tor zur Grenz- und Gepäckkontrolle inklusive anstehen und warten. In diesem Moment reist man quasi schon aus China aus. Dann kommt man in den nächsten Wartebereich vor dem Gate zum Bahnsteig / Boarding des Zugs. Dann kann man endlich den Zug betreten.
Die Sitzplätze sind schon auf dem Ticket vergeben. Trotzdem stellt sich der Asiate immer schön in die Schlange. Wenn es noch keine gibt, macht er eben eine auf! Das scheint hier so eine Art Volksport zu sein. Wie gesagt, auch wenn man den Sitzplatz sicher hat. Sinnlos!
Man muss sich das mal vorstellen: im letzten Warteraum vor dem Bahnsteig, der mit reichlich Sitzplätzen ausgestattet ist, steht man lieber in einer ordentlichen Schlange vor der Tür rum, statt sich hinzusetzen. Nicht nachvollziehbar. Naja, stehen halt gern rum die kleine Asiaten.
Ticket nach Hongkong war gekauft, Verfahren einer Zugfahrt ergründet und für schlecht befunden, auf zum Fussball. Also mit der Metro wieder zurück zur Station meines Hotels, war es doch nur ein paar Minuten Fussweg vom Stadion entfernt.
Der nicht ganz so beliebte Guangzhou R&F FC traf heute auf Yanbian Funde FC. Trotzdem um die 12.000 Zuschauer im Stadion und eine sehr große Anzahl an Gästefans. Hätte ich so auch nicht erwartet, kommt der Gastverein doch aus Yanji in der Nähe von Wladivostok d.h. aus ungefähr 3.500 km Entfernung. Also wohl eher Exilanten und Sympathisanten aus der näheren Umgebung. Wieviel wirklich aus Yanji angreist sind wird man nicht erfahren.
Unterstützung erfolgt hier eher mit einfachen Schlachtrufen und Liedern. Auf Gästeseite zusätzlich noch eine Trachtentruppe die mit traditionellen Instrumenten und Liedgut zur Stimmung beitrug. Ansonsten war alles sehr familiär und entspannt.
Wieder gab es keine Tore auf dem Rasen, aber bei dem Fussball den die hier praktizieren kein Wunder!
Das Stadion ist schon ziemlich geil und an einem Hang gelegen mit sehr steilen Rängen. Haupt- und Gegentribüne sind überdacht, eine Kurve mit Anzeigetafel ohne Überdachung und hinter dem anderen Tor steht ein imposantes Funktionsgebäude. Echt cooles Stadion!
Nach dem Spiel noch ein kleines Souvenir in Form eines original gefälschten Nike Trikots gegönnt und dann wieder zu Fuß zum Hotel und am nächsten Tag weiter nach Hongkong.