"Wir machen gut Strecke!"

Dar-es-Salaam – Benjamin Mkapa National Stadium

Stadion:

Dar-es-Salaam – Benjamin Mkapa National Stadium

Spiel (im weitesten Sinne):

09.05.2021 – Simba SC vs Young Africans FC
Ligi kuu Bara / Vodacom Premier League (wäre es gewesen) – xx:xx (nicht angepfiffen) – Z: 45.000 die es versucht haben

Report:

Auf dem Rückweg vom Uhuru Stadion machte ich noch einen Zwischenstopp in der Innenstadt um für das Derby Tickets zu besorgen.

Diese gab es in einer Art Fanshop bzw. Sportgeschäft. Man benötigt eine Chipkarte und dann erhält man erst die Kassenbontickets. Dazu benötigt man wiederum eine tansanische Handynummer. Meine hatte ich nicht parat, aber ein freundlicher Mensch im Shop stellte mir seine bereit.

So erhielt ich zwei Tickets für Derrick und mich. Wir hatten uns letztes Jahr in Dar kennengelernt wo er für einen Tag mein Guide war. Per Whatsapp lud ich ihn spontan zum Spiel ein.

Am Spieltag trafen wir uns in meinem Hotel in Masaki und frühzeitig machten wir uns per Motorradtaxi auf den Weg zum Stadion. Dort herrschte ordentliches Gewusel. Die anliegenden Pubs waren voll, die Shops belagert und mehrere Bühnen aufgebaut. Laute Musik dröhnte aus den Boxen und es wurde dazu getanzt. Ein Gruppe zeigte Turn- und Akrobatikeinlagen und heizte die Zuschauer an. Es wurde sich fleißig aufs Spiel eingestimmt.

Fanzeug und alles mögliche an Zubehör konnte man an Shops und Ständen an jeder Ecke kaufen. Es waren auch viele fliegende Händler unterwegs.

Die Fans waren gut drauf. Wie zu erwarten bunt angemalt und verkleidet. Erwähnenswert ist, dass die Fans beider Seiten ohne Probleme durcheinander laufen konnten. Man sah auch Gruppen die zusammen gehörten, aber Fans von beiden Vereinen waren. Alles friedlich also.

Einige hatten die großartige Idee sich erst am Spieltag die Tickets am Stadion zu besorgen. Es war einfach nur lattenheiß und die Leute durften schön in der Sonne Afrikas stehen, an einer Kasse die zwei Kunden pro Quartal abfertigt. Herzlichen Glückwunsch!

Dann machte die Info die Runde, dass das Spiel zwei Stunden später um 19:00 beginnen sollte. Irgendwas mit die Präsidentin möchte dem Spiel auch beiwohnen und in Zusammenhang mit Ramadan. Ja gut, TIA – This is Africa! Trinken wir halt noch ne kalte Mirinda mehr.

Zwei Stunden vor dem Spiel ging es für uns rein ins Stadion. Dieses war schon gut besetzt zu ca. 75% geschätzt. Drinnen dann merklich mehr Simba Fans als Yanga Anhänger. Das heutige Ausgangslage war Erster gegen Zweiter,  beide punktgleich, aber Simba mit drei Spielen weniger. Grundsätzlich nicht so schlecht doch auch in Afrika gibt es Erfolgsfans und da die Ausgangssituation für Yanga nicht optimal war, kamen wohl auch weniger ihrer Fans als sonst. Sind ja noch zwei Stunden hin, vielleicht tut sich noch was.

Der Simba Sarg wurde bereits symbolisch zu Grabe getragen. Die Fans beider Lager sangen, tanzten und trommelten sich warm. Also begutachteten wir auf der Tribüne das Treiben und warteten auf den Anpfiff.

Was war noch? Ach ja, eine Kleinigkeit: plötzlich Aufruhr, die Fans stürmten nach oben zur Mauer und in den Umlauf, denn der Yanga Bus verließ nun das Stadion. Wie bitte? Simba machte sich unbeeindruckt warm und war 19:00 zum Anstoß auf dem Rasen. Dort warteten sie noch formell 15 Minuten, aber Yanga tauchte natürlich nicht mehr auf. Derby abgeblasen!

Diese bekackten Mistvögel von Yanga! Orginale Nixkönner! Deswegen sind auch nicht in der EU, weil die am Leben vorbei laufen!

Wie kann man sich nur so anstellen, die zeitliche Verlegung war kurzfristig, aber beide haben zur selben Zeit die Info erhalten. Meine Fresse wir reden über lumpige zwei Stunden und wir sind hier immer noch in Afrika! Was stimmt nicht mit euch? Jetzt muss ich wohl noch mal hin, zum dritten Mal, nutzt ja alles nix. Wenn das so weiter geht, werde ich noch zum 96Linke (Grüße!) und das will nun wirklich niemand! Den Ground hatte ich, den Länderpunkt auch, aber das Derby hätte ich schon gerne gesehen. Hat nicht sollen sein. Auch This is Africa!

Stadion:

Dar-es-Salaam – Benjamin Mkapa National Stadium

Spiel:

15.02.2020 – Young Africans FC vs Tanzania Prisons SC
Ligi kuu Bara / Vodacom Premier League – 0:0 – Z: 3.000

Bilder aus Dar-es-Salaam / pictures from Dar-es-Salaam: www.sportandtravel.de/2020-02-16-dar-es-salam-tansania/

Report:

Nach kurzer Fahrt durch den wilden Verkehr von Dar setzte mich das Motorradtaxi vor dem Nationalstadion von Tansania ab. Bevor es rein ging kaufte ich mir noch ein paar Getränke und Snacks in einem der zahlreichen Shops direkt am Stadion.

Die billigste Eintrittskarte gab es für 5.000 TSH (ca. 2 EUR) vom fliegenden Händler vor dem Stadion. Dieses Mal war es wieder nur ein Kassenbon der vom Ordner nach Betreten des Grounds zerissen und entsorgt wurde. Ein teurere Kategorie braucht man sich gar nicht kaufen, da man den Großteil des Stadions damit begehen kann und auch eine komplette Umrundung ist für die Fotofreunde damit möglich. Einzig auf die VIP Tribüne kommt man damit nicht.

Im viel zu großen Benjamin Mkapa National Stadium trafen die Young Africans FC auf den Tanzania Prisons SC. Das sind doch mal Vereinsnamen! Yanga, wie wir Einheimischen sagen, ist neben dem Simba SC der größte Verein im Land. Wenn im Tansania Classico beide Vereine aufeinander treffen, kommen auch gut und gerne mal 70.000 Zuschauer in den 60.000er Ground. Das Spiel ist wohl sehr empfehlenswert.

Heute kamen dagegen nur um die 3.000 Leutchen, der Großteil natürlich “Junge Afrikaner” die für die meiste Stimmung sorgten. Um die 50 Fans in schwarz-weiß supporteten den Gefängnis Club.

Man konnte ungefähr vermuten was hier los sein kann wenn Hütte voll ist. Afrikatypisch wurde mit allen möglichen Instrumenten gespielt und auch erwarteten aufwendig verkleideten und bunt angemalten Fans waren unterwegs. In einem kleineren Stadion wäre die ganze Nummer deutlich besser gewesen. Das Uhuru Stadion nebenan hätte da ausgereicht, aber so konnte ich immerhin einen zusätzlichen Ground machen.

Leider fielen keine Tore und da Yanga auch noch einen Elfmeter feierlich vergab waren die Heimfans leicht angefressen. Für die den Prisons SC war der Auswärtspunkt ein Erfolg.

Nach dem Spiel hüpfte ich wieder in ein Bajaj und es ging zurück zum Apartment. Dabei kam ich noch mal in den Genuss des chaotischen Verkehrs von Dar-es-salaam. Ein großer Spaß für alle beteiligten. Mein Bajaj Fahrer gab alles, quetschte sich in jede noch so kleine Lücke und ballerte über sowas ähnliches wie Fußwege. Entgegen kommende Menschen wurden einfach weggehupt. Manchmal war es dann aber so voll, dass selbst uns nichts anderes übrig blieb als zu warten.

Außerdem wieß er mich darauf hin in einer bestimmten Gegend nahe des Stadions nicht auf dem Handy rumzuspielen. Es war bereits dunkel und das Handy von weitem sichtbar und scheinbar bestand die Gefahr, dass es mir aus der Hand gerissen wird. Sehr aufmerksam von dem jungen Mann! Irgendwie aber auch schon ein Zeichen dafür wie sehr ich mich in Dar sicher fühlte. Über die ganze Reise hatte ich keinen Grund für Bedenken oder mich irgendwo unwohl gefühlt, trotzdem sollte man immer wachsam bleiben.

Sonntag ließ sich leider kein weiteres Spiel oder anderer Sport auftreiben außer ein unterklassiges Spiel im Uhuru Stadion, dass ich ja nun schon besucht hatte. Da mache ich lieber einen weiteren entspannten Strand- und Pooltag als den erneuten Besuch. Revisits von Kunstrasenplätzen überlasse ich dann lieber dem Ostmöti ;)

Also war nach morgendlicher Poolrunde das Ziel dieses Mal die Kdimbwi Beach Bar mit dem dazugehörigen Strand. Immer noch nicht der sauberste Strand aber gefühlt wurde dieser immer besser umso weiter man sich von Dar entfernte. Auch die Wohnhäuser und Anwesen im grünen unter Palmen hinter dem Strand waren schön angelegt. Ein nette Wohngegend in Strandlage wo es sich aushalten ließ.

Damit war die Zeit in Tansania so gut vorüber, denn am nächsten Tag ging es mit dem Air Tanzania Flieger weiter nach Entebbe in Uganda.