"Wir machen gut Strecke!"

Kampala – Lugogo Stadium / Star Times Uganda Stadium

Stadion:

Kampala – Lugogo Stadium / Star Times Uganda Stadium

Spiel:

19.02.2020 – Proline FC vs BUL FC Jinja
Uganda Premier League – 3:1 – Z: 150

Bilder aus Kampala / pictures from Kampala – Uganda: www.sportandtravel.de/2020-02-19-kampala-uganda

Report:

Nach dem langen und ereignisreichen Vortag wollte ich es etwas ruhiger angehen lassen. Außerdem sollte bereits am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden mein Rückflug nach Deutschland gehen.

Mit der gestrigen geführten Tour durch die Stadt und dem heutigen angepeilten Spiel nur 3 km vom Hotel entfernt, machten die Übernachtungen in Kampala Sinn. Wenn man sonst nichts in der Hautpstadt vor hat und auf die Hektik dort verzichten kann, empfehle ich sich ein Hotel im viel schöneren und entspannten Entebbe zu suchen.

Ich konnte jedenfalls gemütlich ausschlafen, ein bisschen sightseeing light machen und Souvenirs einkaufen.

Dazu lief ich zu einem kleinen Souvenir Markt ganz in der Nähe meines Hotels und nach zähen Verhandlungen konnte ich die Sachen und Mitbringsel für zu Hause erstehen.

Damit ging ich wieder zurück zum Hotel, legte die Sachen ab und schnappte mir eine Motorradtaxi, dass mich in wenigen Minuten zum Spiel brachte.

Proline FC, der letzte der Liga, empfing im Heimstadion des KCCA FC von gestern die Mannschaft vom BUL FC aus dem ca. 80 km entfernten Jinja. Überraschenderweise gewinnt Proline das Spiel, was gerade bei den Toren für ungeahnte Jubelszenen führte.

Das Lugogo oder Star Times Uganda Stadium ist dann nicht gerade die schönste Stadionperle, aber wenn ich schon mal hier bin, nehme ich den Kick natürlich mit.

Der Zuschauerandrang hielt sich mit ca. 150 Leuten auch in Grenzen. Bis auf eine Handvoll Supportwillige wurde hier einfach nur Fußball geschaut. Die gern gesehenen Fan-Paradiesvögel suchte man heute vergebens.

Im Stadion traf ich noch Cezary, einen in England arbeitenden Polen, den ich bereits gestern im Stadion kurz getroffen hatte. Er knallte sich bei der Hitze das günstige Bier rein und machte sich so das Spiel erträglicher.

Damit war auch auf dieser Reise der sportliche Teil in Sack und Tüten. Ich verabschiedete mich von Cezary und per Motorradtaxi ging es zurück zum Hotel.

Rückblickend lassen sich die folgende Eigenschaften für alle bisher in Afrika besuchten Länder feststellen: Die Spiele beginnen gefühlt nie ganz pünktlich, es gibt viele Verzögerungen bei zum Bsp. Fouls, den folgenden hochprofessionellen Behandlungen und der Vorbereitung der Freistöße und so ziehen sich die Spiele meistens auf gute 2 Stunden.

Am Hotel sammelte ich mein Gepäck ein und per Kleinbus, den mir Arthur vorher zeigte, fuhr ich für ungefähr 1 EUR nach Entebbe. Für über 30 km ist es zwar mega günstig, es zieht sich aber auch ewig. Besonders wenn es dunkel wird und man in der Rush Hour versucht aus Kampala raus zu fahren. Unterwegs wird dann teilweise alle paar Meter angehalten und irgenwer steigt aus oder dazu. Da dauert der Spass dann auch mal gerne 1,5 Stunden.

In Entebbe hatte ich mir gleich neben der Victoria Mall noch kurzfristig eine günstige Unterkunft geschossen. Nach dem Abendessen konnte ich so noch mal ein wenig pennen auch wenn die Nacht sehr kurz war. Viel wichtiger war außerdem, dass ich hier auch noch mal duschen konnte. Zwar kam die Sonne nicht viel raus aber auch in Kampala war es schön warm. So völlig durch wollte ich die Heimreise dann auch nicht antreten.

Die Gastgeber waren dann auch noch so nett und besorgten mir einen Fahrer der mich die paar Kilometer in der Nacht noch zum Flughafen fuhr von wo aus es dann zurück nach Deutschland ging.

Am Flughafen zeigte sich Uganda noch mal von seiner top organisierten Seite. Es ging damit los, dass airside an den Bildschirmen keine Gate angzeigt wurde und auch nicht, dass Boarding war. Solche unnötigen Infos braucht nun wirklich niemand! Nicht so schlimm, der Abflugbereich ist überschaubar.

Bei meinem Gate musste man noch mal durch eine kleine Kontrolle inklusive erneuter Durchleuchtung des Gepäcks. Hinter der Kontrolle konnte man nach rechts oder nach links in einen Warteraum jeweils vor einem Gate. Es wurden alle nach rechts geschickt. Ich war einer der letzten und trank noch in Ruhe mein Wasser aus bevor ich in den Warteraum wollte. Was passiert? Natürlich, der Flieger geht nicht von dem Gate vor dem alle warten, sondern vom Gate nebenan.

Da ich noch in der Mitte zwischen den Gates stand, war ich dadurch in der Pole Position und konnte als Erster das Flugzeug betreten. Ich lege da jetzt keinen besondereren Wert drauf, aber für alle die das tun, dafür vielleicht sogar Geld bezahlen in Form eines First- oder Buisness Class Ticket, Priority Boarding usw. oder sich im Warteraum so positioniert hatten, ist das natürlich der blanke Hohn.

Also machte ich es mir für den Rückflug gemütlich und mit zwei neuen Länderpunkten und vielen Erlebnissen ging es wieder zurück nach Hamburg. Auch das zweite Mal Afrika wird mir als sehr gelungene und erlebnisreiche Reise im Gedächtnis bleiben und ich werde sicher wieder dorthin reisen.