"Wir machen gut Strecke!"

Stadion:

Beirut – Al Safa Stadium

Spiel:

11.11.2018 – Zamalek FC Beirut vs Riada wal Adab
Libanon, Third Divison – 1:0 – Z: 30

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Bilder aus Beirut gibt es hier: www.sportandtravel.de/2018-11-11-beirut-libanon/

Report:

Der nächste Tag im Libanon startete mit einem Stadtrundgang. Heute fand in der Innenstadt außerdem ein Marathon statt. Viele Straßen waren gesperrt und überall entlang der Strecke waren Stände und Bühnen aufgebaut manche davon sogar mit Live Musik.

Der Marathon führte durch das touristische Zentrum der Stadt und somit auch vorbei an den meisten Sehenswürdigkeiten. Der ambitionierte Teil der Läufer die gute Zeiten bei dem Lauf erreichen wollten war bereits durch. Nun liefen die Leute nur noch wie in einem großen bunten Umzug die Strecke ab. Nachdem wir ein wenig an der Strandpromenade rumgeschaut hatten, die berühmte Felsformation Pigeon Rocks besuchten und uns bei angenehmen Temperaturen ein Eis gönnten schlossen wir uns auch den Menschenmassen an. Viele in Motto- oder Gruppenshirts ihrer Laufgruppe, teilweise auch verkleidet. Mit dabei auch viele ausländische Teilnehmer.

Wir folgten dem Streckenverlauf im gemütlichen Tempo und machten unterwegs unsere Fotos. Bis zum Zieleinlauf den wir nach ziemlich genau 4 h Stunden nach Start erreichten. Beirut hat mir wesentlich besser gefallen als Amman. Allein schon die tolle Lage am Mittelmeer. Hier schiessen die Apartment Hochhäuser mit Balkonen und Meerblick in die Höhe. Direkt neben der größten Moschee steht die größte Kirche. Die Innenstadt ist sehr gutem Zustand und wenn man es nicht wüsste, würde man nicht glauben, dass man im Libanon ist.

Dann wurde es langsam Zeit sich auf den Weg zum Fussball zu machen. Dabei geht ein großer Dank an FaLebanon die uns mehrere Drittligaspiele rausgesucht hatten, die wir im Leben nicht gefunden hätten. Solltet ihr mal im Libanon sein, wendet euch an die Seite die euch sicher auch weiter hilft.

Erneut machten wir uns bei hilfreichen Libanesen schlau wie weit es war und wieviel es ungefähr per Taxi kosten sollte. Danach suchten wir uns ein Taxi mit der Methode aus, mit der wir in Amman schon (im wahrsten Sinne des Wortes) gut gefahren sind und auch in Beirut gut fahren sollten: Einen älteren Fahrer mit einer noch älteren Kiste aus dem Verkehr ranwinken.

Bei denen haben wir mehrfach auf der gesamten Reise realistische Preise erhalten und nach abgeschlossener Fahrt sehr gern ein großzügiges Trinkgeld gegeben. (Taxameter sind selten und deren Nutzung noch seltener) Dies funktioniert auch wieder gut bei der Fahrt zum Stadion.

Dieses befindet sich ganz in der Nähe der Cola Kreuzung die wirklich jeder in Beirut kennt. Von da aus sind es noch 3 Minuten Fussweg bis man vor dem super Gammel Al Safa Stadium steht. Ein kleines enges Stadion ohne störende Laufbahn das jeden Moment zusammen stürzen könnte. Der Eingang ist übrigens am besten über die kleine Seitenstraße die von der “Gabriel El Murr” Straße abgeht zu erreichen. Dort gibt es auch den Ticketverkauf.

Nachdem wir diese in den Händen hielten ging es rein in die Gammelhütte. Leider kamen nur um die 30 Zuschauer und ein paar Nervkinder die kamen und gingen. Darunter auch der neue beste Freund von Florian der am liebsten mit nach Deutschland gekommen wäre.

In der Halbzeit ließ mich ein Offizieller durch die Haupttribüne an den Umkleiden vorbei über das Spielfeld laufen um von der anderen Seite ein paar Fotos machen zu können. Unkompliziert und freundlich. Nach ein paar Minuten war ich auch durch und bevor das Spiel weiter ging wieder auf der Tribüne. So einfach geht das.

Nach dem Spiel haben wir wieder ein Taxi nach dem oben erwähnten Schema rausgewunken, verhandelt, für gut befunden und ab ging die Fahrt im uralten Mercedes zurück zum Hotel. Kurz davor kämpfte sich die Kiste noch eine Steigung hoch und fing innen an zu qualmen. Der Fahrer hielt mal eben an, stellte den Motor ab und schaute völlig ahnungslos in den Motorraum. Hat aufgehöhrt zu Rauchen, Klappe zu, weiterfahren. Hat der kleine Racker manchmal. Libanon halt.

Der Abend wurde dann nur noch mit essen fassen, Souviniers kaufen und abgammeln im Hotel verbracht. Ein bißchen Schlaf war auch noch drin aber nach Mitternacht mussten wir langsam Aufbrechen da 4:00 morgens der Flieger zurück ging. Das Hotel bot uns an ein Taxi für 25 USD zu rufen. Wir verzichteten dankend und wollten selber unser Glück versuchen. Wir liefen 200 Meter zur Haupttstraße und das erst beste Taxi mit rüstigen Fahrer wollte 10 USD haben ohne weitere Verhandlungen.

Der Kollege bekam den Zuschlag und brachte uns ohne Komplikationen zum Flughafen. Ich drückte ihm 12 USD in die Hand und alle Beteiligten waren glücklich. 25 USD am Arsch! So ging es am frühen morgen nach langem Warten und Kontrollen wieder zurück nach Hamburg.

Auf dem Rückweg hatten wir doch tatsächlich wieder die Notausgangsitze mit Beinfreiheit bzw. sogar einen Platz ohne einen Sitzplatz davor. Dieses mal in Flugrichtung auf der rechten Seite wo der dritte Platz am Gang im Prinzip frei war, da es eine Art Notsitz für die Stewardess/Steward ist und nur zum starten und landen benutzt wird. So konnten wir etwas Schlaf nachholen und hatten eine ziemlich bequeme Rückreise.

Mit zwei neuen Länderpunkten im Gepäck und vielen positiven Erlebnissen und Eindrücken ein sehr gelungener Trip.