Stadion:
Al-Wakrah – Saoud Bin Abdulrahman Stadium (Al-Wakrah Stadium)
Spiel:
16.11.2019 – Al Arabi SC vs Al Sailiya SC
Katar, Ooredoo Cup, Gruppe B, Runde 2 – 2:1 – Z: 100
Bilder aus Doha / pictures from Doha – Qatar: www.sportandtravel.de/2019-11-17-doha-katar
Report:
Zum abendlichen Spiel in Al-Wakrah fuhr Florian bereits mit gepackten Sachen, da er in der Nacht zurück nach Hamburg flog und deswegen nach dem Spiel direkt zum Flughafen wollte.
Über eine große Autobahn ging es per Bus nach Al-Wakrah südlich von Doha. Von weitem sahen wir schon die Flutlicher des Stadions. Der Bus warf uns nur wenige hundert Meter vom Stadion entfernt an der Hauptstraße raus.
Hier gab es viele Shops und Restaurants und da wir noch genügend Zeit hatten besuchten wir das Hot Chicken Restaurant, eine katarische Kette, zum Abendessen. Gut gestärkt liefen wir die paar Meter zum Stadion, das wir wieder ohne Eintritt und Eintrittskarte betreten konnten. Sogar fast pünktlich, da Florians Rucksack noch eine Sonderbehandlung vom Sicherheitsmokel erhielt.
Norbert war auch schon da und wir schauten das Spiel zusammen mit ungefähr 100 weiteren Interessierten. Das Stadion war wie zu erwarten eine Kopie des Stadions vom Vortag. Die Sitzfarben waren andere und hier und da ein paar Kleinigkeiten, aber ich habe echt gedacht ich habe ein Déjà-vu.
Der heute spielende Al Arabi SC ist übrigens seit dem Sommer die neue Heimat vom ehemaligen HSV Spieler Pierre-Michel Lasogga. Dieser kam aber nicht zum Einsatz und machte es sich auf der Hautptribüne gemütlich. Leider kam es nicht zum Starfoto, da wir bei einer Stadionrunde von einem Soldaten verscheucht wurden als wir uns der Haupttribüne näherten.
Lasogga ist sicher wegen dem weltklasse Niveau,der spielerischen Attraktivität und dem hohen Ansehen der Liga nach Katar gewechselt. Andere Gründe kann ich mir da nicht vorstellen. Glückwunsch an dieser Stelle zu der Entscheidung!
Beim Thema gute Entscheidungen bietet es sich auch an mal über die Vergabe der Fußball Weltmeisterschaft nach Katar zu schreiben. Da vertrete ich wahrscheinlich eine eher unpopuläre Meinung. Grundsätzlich finde ich es gar nicht so schlecht die WM an Katar im Winter zu vergeben. Ganz ruhig bleiben, die Meinung ist natürlich mit vielen Bedingungen verbunden.
Es macht ja schon Sinn die beste, oder im Falle Katars erträglichste, Jahreszeit des Gastgeberlandes zu wählen und diese ist in dem Fall nunmal im europäischen Winter. Gemütliche Fernsehabende in der dunklen Jahreszeit zu Hause bei knisternden Kaminfeuer oder Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt können auch mal ganz interessant sein und es ist nun mal wirklich ein First World Problem, dass man zur WM nicht draußen im Garten Grillen kann.
Soweit ich weiß gibt es auch kein Gesetz dafür wann eine WM statt zu finden hat und möglicherweise werden Weltmeisterschaften in Zukunft immer öfter im europäischen Winter stattfinden, wenn das mit dem Klimawandel so weiter geht ;)
Die Spielpläne der Teilnehmerländer kann man mit genügend Vorlauf so anpassen, dass eine WM in der Winter- statt in der Sommerpause möglich sind. Wenn die Länder so etwas überhaupt haben. Die Welt dreht sich eben nicht nur um die europäischen Spitzenligen.
Außerdem, warum sollen nicht auch mal kleine Länder die WM bekommen? Nur hätte Katar sich als so kleines Land und vermeintlicher Fußballzwerg die WM mit einem anderen Land teilen sollen. Das würde alle Aufwendungen Kosten und Mühen teilen. So zimmert sich dieses kleine Land riesige Stadien hin, die sie nie wieder in der Größenordung der WM nutzen werden und muss dafür das gesamte Projekt allein tragen. Wobei Geld in Katar wahrscheinlich keine große Rolle spielt. Einziger Vorteil sind die kurzen Wege.
Über die Arbeitsbedingungen der Arbeiter auf den Baustellen wollen wir gar nicht erst reden. Diese sind sicher gaaaaanz hervorragend ;) Bei der Entscheidung der Vergabe gingen die Stimmen auch ganz sicher nur im Sinne des Fußballsports an Katar! Kurz gesagt man kann eine WM an Katar vergeben, es bleibt aber ein ökologischer Wahnsinn, die Umsetzung ist stark verbesserungswürdig und man hätte das Turnier auf mindestens zwei Länder verteilen sollen.
Zurück zum Spiel. Dieses war nach 90 Minuten überraschend rum und wir machten uns auf den Weg zurück nach Doha. Dabei erwischten wir zufällig eine Buslinie die auf dem Weg dorthin über den Flughafen fährt. Also genau richtig für Florian, den wir dort nach Hause verabschiedeten.
Die Wege von Norbert und mir trennten sich dann in der Innenstadt. Ich ging noch beim Nepalesen etwas essen und dann zurück zum Hotel. Ein Vorteil der durch die vielen Gastarbeiter as Indien, Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch, Nepal usw. entsteht. Sie bringen eben auch ihr Kochkünste und Köstlichkeiten mit. Überall in der Stadt findet man ihrer Restaurants und Imbisse wo man gut und günstig essen gehen kann.
Grob gesagt findet man die oben genannten oft auf den Baustellen in Katar aber auch oft in den anderen Ländern im nahen Osten. Außerdem gibt es hier viele Menschen von den Philippinen, Indonesien, Thailand usw. Diese arbeiten meist als Servicekräfte oder in den Hotels an der Rezeption, als Maids oder im Housekeeping.
Am nächsten Tag lief ich mangels Alternativen noch ein bißchen durch Doha. Dieses Mal war ich in den Abendstunden im Souq wo richtig was los war, weil dieser am Abend erst so richtig erwacht. Viel neues gab es heute nicht zu entdecken und war recht früh wieder zurück am Hotel.
Damit war Katar auch abgehakt und am nächsten Tag ging die Reise dann mit SalamAir weiter in den Oman.