Stadion:
Taschkent – Paxtakor Markaziy Stadion
Spiel:
04.07.2021 – FK Pakhtakor Tashkent vs FK Lokomotiv Tashkent
Uzbekistan Super League – 2:1 – Z: 1.000
Bilder aus Taschkent: http://www.sportandtravel.de/2021-07-04-taschkent-usbekistan/
Report:
Ein weiterer mega heißer Tag in Taschkent. Frühstück gab es gegen Mittag und die restliche Zeit vor dem Spiel wurde am Pool verbracht. Abends fuhr ich dann vom Hotel ganze zwei Stationen mit der U-Bahn zum Stadion.
Kurze Vorgeschichte dazu: Hier hatte ich bereits vorher mal vorbei geschaut in der Hoffnung vielleicht schon mal ein paar Fotos machen zu können. Dabei traf ich ganz zufällig den niederländischen Trainer Pieter Huistra. Dieser verließ gerade das Stadion als ich darauf zulief.
Ich habe ihn angesprochen und er war ganz verwundert was mich nach Usbekistan zum Fußball treibt. Er nahm sich die Zeit und ging extra mit mir zurück ins Stadion und ich konnte ein paar Fotos vom leeren Ground machen und auch in die absolut heiligen Hallen, wo auch die Throphäen stehen, erhielt ich einen Einblick.
Obwohl der Eintritt sowieso frei sein würde, war Pieter so nett und ließ von der rattenscharfen Sekretärin meinen Namen notieren damit ich mir am Spieltag VIP Tickets abholen konnte.
Zum Schluss gab es noch ein gemeinsames Erinnerungsfoto. Dieses schickte ich später noch Luc, der zusammen mit Marco bei ihrer Abreise am Flughafen auf Pieter getroffen sind. Dabei haben sie dann noch mal meinen Dank und Grüße ausgerichtet. Pieter war da wohl etwas erstaunt wie das alles zusammen passt. So klein ist die Welt!
Zurück zum Abend des Spiels. Vor dem Stadion lungerten auch schon Franzi und Peter rum. Diese hatten schon ihre gratis Tickets. Mir drückte am Fanshop auch jemand ein paar in die Hand. Scheinbar ganz normal, dass für die Karten nicht bezahlt werden muss. Diese werden einfach so verteilt. Im Stadion traf ich dann auch Luc und Marco und alle zusammen schauten wir zumindest die zweite Halbzeit des Spiels.
Meine VIP Tickets, Pieter hatte scheinbar zur Sicherheit gleich zwei hinterlegt, konnte ich auch abholen. Dazu wurde ich von Ordner zu Ordner weiter gereicht bis zum Richtigen der mich schon erwartete.
Der usbekische Rekordmeister empfing heute den Fussballclub Lokomotive. Leider waren auch heute nur um die tausend Zuschauer zugegen. Im Gästeblock standen vielleicht 30-40 versprengte Lokomotiv Fans. Das war dürftig. Ich hatte jetzt keinen rammelvollen Auswärtsblock mit 2.000 Gästen erwartet, aber ein zwei hundert die geschlossen in der eigenen Stadt ihr Team unterstützen hätten es schon sein können. Wahrscheinlich zieht hier ein anderer Gegner.
Wie beim AGMK sammelten sich auf der Gegengerade die Heimfans. Auch hier wurde ein bisschen getrommelt und gesungen. Große Bäume wurden aber nicht ausgerissen. Die weningen Lok Fans schwenkten kurz mal ein paar Fahnen blieben sonst aber unauffällig.
Wenigstens das Stadion hält was es verspricht. Eine super gepflegte und renovierte Schüssel, überdacht nur auf der Haupttribüne, eine große Anzeigtafel und fetten Flutlichtern. Auch ein absolutes Knaller Stadion aus den feuchtesten Ostblockschüssel-Träumen.
Übringens habe ich lange dem Irrtum aufgesessen, dass Pakhtakor die Transkription des usbekischen Traktors ist. In Wirklichkeit setzt sich der Vereinsname aus zwei persischen Worten zusammen. Zum einen aus dem Wort “Pakht” für Baumwolle. Zu sehen ist die Baumwollkapsel auch auf dem Vereinswappen. Zum anderen aus dem Verb “kor” das soviel wie kultivieren bedeutet. Zusammengesetzt ergibt das also “Pakhtakor” einen Berufsnamen der wörtlich Baumwollhersteller bedeutet. Wieder was gelernt!
Der Taschkent Derbysieg geht an den Platzhirsch Pakhtakor. Kurze Verabschiedung unter Hoppern und es ging wieder per kurzer U-Bahnfahrt zurück zum Hotel.