Stadion:
Sofia – Georgi-Asparuchow-Stadion
Spiel:
30.03.2025 – PFC Levski Sofia vs FK Botev Plovdiv
Bulgarien, Parva Lifa / EFBET Liga- 1:1 – Z: 5.000
Report:
Am Sonntag verließ ich gegen Mittag das Hotel und lief noch ein bisschen durch Sofia. Die Stadt hatte ich schon vorher besichtigt also schlenderte ich einfach ein bisschen durch die Gegend.
Um 14:00 schaute ich mal beim Rakovski Stadion vorbei mit dem Hintergedanken doch noch durch Zufall einen Gammelkick im noch gammligeren Stadion mitzunehmen. Leider gähnende Leere und auf dem Nebenplatz irgendwelche Kleinfeld Jugend Kicks.
Also wieder zurück für ein verspätetes Mittagessen im Hotel und wenig später machte ich auch schon wieder auf den Weg zum Hauptevent des Wochenendes.
Ich wollte Levski Sofia mal zu Hause im eigenen Stadion erleben. Mit Botev Plovdiv hatte ich mir da auch einen der attraktiveren Gegner ausgesuchte. Je nach Tagesform wahrscheinlich sogar den interessantesten, denn das Stadt-Derby gegen CSKA Sofia wird grundsätzlich im Vasil Levski Nationalstadion ausgetragen.
Frühzeitig am Georgi-Asparuchow-Stadion angekommen war das Sicherheitskonzept noch nicht ganz umgesetzt und ein Tor zum Innenraum stand weit offen. Also mal dreist rein gewackelt und ein paar Fotos gemacht. Danach aber auch wieder raus, ordnungsgemäß ein Ticket gekauft und auf offiziellem Weg das Stadion betreten.
Die aktive Szene von Levski steht in der Kurve hinter dem Tor. Des Weiteren stehen im äußeren Bereich der relativ neuen Haupttribüne, in Richtung Gästeblock, ein finsterer Actionmob der ganz bewusst die Nähe zum Gästeblock sucht. Da kann nämlich ganz wunderbar in diese Richtung gepöbelt werden.
Im Gästeblock fanden sich dann ähnlich motivierte Gestalten ein. Hüben wie drüben waren oftmals Haarschnitte angesagt, nach denen man die Uhr stellen kann. Oldschool!
Irgendwann in der Halbzeitpause wechselten Böller und Raketen den Besitzer. Da ließ sich die Levski Kurve nicht lange bitten, öffnete ein Fluchttor und macht sich auf kürzesten Weg auf in Richtung Gästeblock. Riot Police marschierte von zwei Seiten auf, hielt sich aber noch zurück, denn der Haufen wurde tatsächlich von den stabilen Ordnern aufgehalten. Spricht auch irgendwo für deren Qualität!
Das Botev Empfangskommando hing auf dem Zaun und öffnete zur Begrüßung auch schon mal ein Tor, wurde aber ebenso recht schnell wieder zurück gedrängt. Zu einem direkten Aufeinandertreffen kam es also nicht. Irgendwann beruhigte sich die Situation wieder und die Friedensbooten von Levski bewegten sich geordnet zurück in ihre Kurve. Kurz danach liefen die Spieler zur zweiten Hälfte auf, als wär nichts gewesen. Ganz normaler Gang in Bulgarien!
Wir bleiben bei bulgarischer Normalität. Mittlerweile waren die Flutlichter an, denn es wurde dunkel, also die beste Gelegenheit eine Pyroshow auszupacken. Sah top aus!
Da man sich in der Halbzeitpause nicht so herzlich begrüßen konnte wie gedacht, hatte Levski noch ein paar Ferngrüße vorbereitet. In Form eines Spruchbandes, dass sehr wahrscheinlich die nun folgende Aktion ankündigte. Denn es wurde die große Hauptfahne am Block abgehangen und dahinter hing eine umgedrehte Botev Fahne, die dann selbstverständlich in ein Freudenfeuer verwandelt wurde.
Das Spiel endete übrigens 1:1 inklusive eines Botev Traumtor! Im Prinzip wurde heute alles geboten. Somit ging für mich per Bus zufrieden zurück in die Innenstadt zum Hotel und am nächsten Tag wieder zurück nach Hamburg. Bulgarien glänzte auch beim dritten Besuch und qualifiziert sich somit für eine erneute Rückkehr!