"Wir machen gut Strecke!"

Stadion:

Sfântu Gheorghe – Sepsi OSK Aréna

Spiel:

27.08.2022 – Sepsi OSK Sfântu Gheorghe vs FC Rapid București
Rumänien, Liga I – 1:2 – Z: 7.000

Bilder vom Schloss Peles:

http://www.sportandtravel.de/2022-08-28-castelul-peles-rumanien/

Report:

Nachdem ich mich durch den Verkehr gekämpft hatte, konnte ich das Auto hinter dem Stadion abparken. Am nördlichen Rand der Stadt wurde mit Unterstützung von Ungarn ein neues Sportareal mit dem Stadionul Sepsi für 8.450 Zuschauer und der Sepsi Arena errichtet.

Sepsi steht für Sepsiszentgyörgy und ist die ungarische Bezeichnung der Stadt Sfântu Gheorghe. Sepsi OSK ist die erste Mannschaft aus dem Kreis Covasna, in dem mehrheitlich Ungarn leben, die den Aufstieg in die höchste rumänische Fußballliga geschafft hat und wird von dementsprechend größtenteils von Ungarn unterstützt. Das wird auch in dem ein oder anderen Schlachtruf rüber gebracht.

Das Äußere des Stadion wirkt auch als wäre sie an alte traditionelle, wahrscheinlich ungarische, Bauweise angelehnt.

Zu Gast zum Topspiel war der große FC Rapid aus Bukarest. Mit einigen Bussen wurde der Gästeblock und ein Block daneben voll gemacht. Ganz ausverkauft war das Spiel nicht. Ich schätze ungefähr 7.000 Zuschauer.

Rapid hatte viele Schwenkfahnen und, wahrscheinlich als kleine Provokation, Rumänien Fahnen dabei die dauerhaft im Einsatz waren. In der ersten Hälfte wurde außerdem ein bisschen im Block gezündelt mit Rauch und Blinkern, was zusammen mit den Fahnen nach einem gepflegten Chaos aussah.

Auf Heimseite wurde sich auf den akkustischen Support beschränkt und ab und zu der Heimvorteil mit dem fast dem ganzen Stadion im Rücken genutzt. So richtige Durschlagskraft entwickelten beide nur selten, aber es wurde durchaus permanent auf beiden Seiten gesungen.

Nach der anfänglichen Führung durch einen Elfmeter musste sich Sepsi dann am Ende doch 1:2 geschlagen geben.

Die Mannschaft von Rapid ging nach dem Spiel zu ihren Fans und schwenkte stolz die mitgebrachten Rumänien Fahnen. Diese kleine Spitzelei wollte man sich nicht entgehen lassen. Dafür durfte der Rapid Anhang über eine Stunde nicht das Stadion verlassen, bis fast alle Fans von Sepsi abgereist waren.

Ich kam auch ewig nicht von dem Parkplatz runter. Bei einer utopischen Anstoßzeit von 21:45 und Abpfiff kurz vor 00:00 Uhr auch nervig.

Am nächsten Morgen ging es dann früh aus den Federn denn mit dem Schloss Peles sollte das letzte Sightseeing Highlight der Reise erledigt werden. Auf dem Hinweg fuhr ich mir noch einen Platten. Zum Glück hatte ich gerade geparkt und ließ das Auto erstmal stehen. Darum kümmern wir uns später.

Wir wollten die frühe Ankunft für die Schlossbesichtigung nutzen bevor am Sonntag halb Rumänien auftaucht um das Gleiche zu tun. Das war die richtige Entscheidung, denn als wir durch waren und aus dem Schloss heraus kamen, stand eine riesen Schlange am Ticketschalter und auch am Eingang zum Schloss. Da wurde nur noch Schübeweise Einlass gewährt, damit es im drinnen nicht zu voll wird. Wahnsinn!

Es hat am Ende auch alles mit dem Radwechsel funktioniert. Der Mietwagen hatte einen vollwertigen Ersatzreifen im Kofferaum. 15 Minuten und einigen Fluchtiraden später hatte ich die Kiste wieder flott.

Dafür gab es in dem mondänen Skiort Sinaia erstmal ein ausgiebiges Mittagessen inklusive Kaffeekränzchen für Madame und mich. Somit waren alle Fixpunkte der Reise abgearbeitet und am nächsten Tag machten wir uns wieder  auf zum Flughafen.

Für 140 km brauchten wir dabei gestandene 4 Stunden. Eine absolute Katastrophe! Die Straße läuft zwischen Brasov und Bukarest mitten durch die Haupttouriorte des Landes und ist dabei nur einspurig. Das hier noch nichts unternommen wurde, ist nicht zu glauben. Eine anständige Autobahn, eine Umgehungsstraße, Tunnel oder alles zusammen. Nichts!

Die Automassen schieben sich durch die Bergorte und die Polizei muss an Fußgängerüberwegen die Touris stoppen damit auch mal ein paar Autos durchkommen. Das ist da im Sommer, in den Ferien und ich schätze in der Skisaison jeden Tag so. Bombenstau mit Ansage und das seit Jahren! Wahrscheinlich seit es in Rumänien Automobile gibt. Die Leute kommen einfach ihrer Arbeit nicht nach!

Alles sprengen, zubetonieren und ne dreispurige Autobahn hinzimmern! Tourirouten müssen verdichtet sein.

Zum Glück hatten wir ausreichend Zeit eingeplant und trotzdem gaben wir absolut entnervt das Auto ab. Die ganze Aktion hat einem fast den Urlaub versaut. Dabei sind die Berge der Karpaten, Transsilvanien, Brasov, die Schlösser und Burgen wirklich besuchenswert und Rumänien ist echt ein tolles Land.