"Wir machen gut Strecke!"

Stadion:

Köln – RheinEnergieStadion / Müngersdorfer Stadion

Spiel:

06.10.2022 – 1.FC Köln vs FK Partizan Beograd
Europa Conference League, Gruppe D – 3. Spieltag – 0:1 – Z: 47.000

Report:

In Bonn hatte ich eigentlich eine Fortbildung geplant. Den Aufenthalt wollte ich mit dem Conference League Heimspiel vom FC verbinden. Die Fortbildung wurde aber kurzfristig in eine Online Veranstaltung umgewandelt. Nun hatte ich aber schon die Tickets für das Spiel.

Da hilft alles nichts, es geht für einen Tagesausflug ab Hamburg mal eben nach Köln um dort unter der Woche ein Spiel um 21:00 Uhr zu sehen und um danach direkt wieder nach Hamburg zurück zu fahren.

Also gegen Mittag bei der Arbeit die Segel gestrichen und ab ging die Reise. Frühzeitig kam ich Köln an und konnte so noch im Edelstadtteil Neu-Müngersdorf den Bronco Buster abparken, bevor dort ab 17:00 nur noch Einwohner ins Wohngebiet fahren können. Hier werden dann nämlich an den Zufahrten Poller aufgestellt und Schranken runtergelassen.

Ich traf vor Ort noch einen Hausmeister, der dort die Straße fegte, den scheinbar jeder kannte und grüßte und er versicherte mir das mein Auto hier super sicher steht, neben einer Villa  eines sehr wichtigen Menschen bei der in der Nacht regelmäßig der Sicherheitsdienst kommt und nach dem rechten schaut. Gegenüber war außerdem eine leerstehende Villa mit riesigem Grundstück die für schlappe 15 Millionen verkauft wurde. Ich befand mich also in bester Gesellschaft.

Da ich noch reichlich Zeit und an dem Tag außer Kaffee nichts weiter zu mir genommen hatte, holte ich mir eine Pizza, hing im Auto ab oder quatschte mit dem Hausmeister.

Ca. zwei Stunden vor dem Spiel lief ich die paar Meter zum Müngersdorfer Stadion. Ja auch das Stadion und so einige Erste- und Zweite Bundesligastadien fehlen mir noch. Man glaubt es kaum. Ich bin aber einfach nicht der Ligenkomplettierer und wenn sich die persönlichen Umstände, wie Job und Standort, nicht ändern oder zum Beispiel das Champions League Finale Galatasaray gegen Panathinaikos in Sandhausen ausgetragen wird, dann wird es mich da wohl niemals hinziehen.

Dafür dann heute endlich mal der 1.FC Köln im reinen Fußballstadion, einer WM Arena, dem Müngersdorfer Stadion. Dazu noch mit Partizan aus Belgrad ein attraktiver Gegner besonders aus Fansicht. Ein paar hundert Partizan Fans waren es die bereits bei der Anreise für etwas Aufsehen und Hektik bei den Ordnungskräften sorgten. Diese sammelten sich zum Großteil im Unterrang und ein paar im Oberrang des Gästeblocks. Hier wurde ab und und zu gezündet, aber das ganz große Inferno blieb aus. Sie konnten sich auch Gehör verschaffen besonders zum Spielende hin als sich der Auswärtssieg abzeichnete.

Der FC Köln zeigte eine zweiteilige Choreo verteilt über die gesamte Südtribüne. Zuerst kam das Spruchband “Wenn der Nebel sich lichtet …” zusammen mit etwas Rauch und als dieser sich wie angekündigt verzog, folgte das Spruchband “… erstrahlt Europa in Rot und Weiss”. Dazu wurden rote und weiße Glitzerfolien hochgehalten und eine riesige Stadtwappen Fahne über beide Ränge gezogen. Im oberen Bereich gab es auch noch ein paar Bengalen, die nicht gut zur Geltung kamen, aber insgesamt eine gelungene und aufwändige Aktion.

Zu großen Teilen ging die Stimmungshoheit, erwartungsgemäß bei einem Heimspiel, an die Kölner aber wie bereits erwähnt waren auch die Partizan Fans zu hören. Auch mit dem ein oder anderen “Polen Böller” (nicht ganz pc).

Mit dem Auswärtssieg wurden die Heimfans mit “Auf Wiedersehen!” aus dem Stadion verabschiedet und auch ich machte mich auf dem Weg. Über 400 km mussten noch abgerissen werden.

Kurz vor Hamburg dann noch eine kleine Vollsperrung und zwar so, dass die LKWs und Autos irgendwann Motor und Licht ausstellten, da sich gar nichts mehr bewegte. Das machte ich auch und habe bestimmt 15 Minuten im Auto geschlafen habe. Weiter vorne wurde dann jemand wach gehupt der das scheinbar auch machte. Das weckte auch mich auf und langsam fing der Verkehr wieder an zu rollen. Der kleine Power Nap half sogar und ich war richtig fit und riss locker die letzten Kilometer runter.

Schlafen lohnte sich dann auch nicht mehr und mit reichlich Kaffee im Schädel startete ich direkt in den neuen, aber immerhin letzten Arbeitstag der Woche.