Stadion:
Rīga – Daugavas stadions
Spiel:
11.08.2020 – FK Metta vs FK Tukums
Lettland, Virslīga – 2:0 – Z: 150
Bilder aus Rīga: http://www.sportandtravel.de/2020-08-10-riga-lettland/
Bilder vom Freilichtmuseum: http://www.sportandtravel.de/2020-08-09-riga-freilichtmuseum-lettland/
Report:
Die nächsten Tage wurden ganz der lettischen Hauptstadt gewidment. Mit Sektion Indonesien klapperten wir die üblichen sehenswerten Orte ab. Es war außerdem Zeit für einen Besuch im Lettischen Ethnografischen Freilichtmuseum (Latvijas Etnogrāfiskais brīvdabas muzejs). Großartige auschweifende Geschichte Nachhilfestunden spare ich an dieser Stelle wie immer aus. Alle Bilder dazu gibt es wie immer oben im Link.
Meine Eltern machten während unseres Aufenthalts eine Radtour durch Lettland. Start und Ziel der Reise war Rīga. Da ich bei der Reiseplanung mitgeholfen hatte wusste ich wo sie wann sein werden. Sie wussten aber nicht, dass wir auch in Lettland sind.
Der Plan war es, sie mit unserem plötzlichen Auftauchen am Ende der Reise in Rīga zu überraschen.
Durch Anrufen und geschicktes Nachfragen konnte ich am Tag ihrer Ankunft auch herausfinden wo genau in der Stadt sie gerade sind, da wir sie in ihrem Hotel knapp verpasst hatten. Als wir sie dann trafen, waren sie dann aber sehr erstaunt uns zu sehen.
Insbesondere da Mutter es kurz vorher noch schaffte sich auf dem kurzen Weg vom Hauptbahnhof zum Hotel beklauen zu lassen. Alles nicht so wild. Geklaut wurde wenig Bargeld, Geldkarten die sofort gesperrt wurden und ein paar Ausweise die man nachmachen lassen muss was halt nervige Rennereien nach sich zieht. Ärgerlich war hier, dass auch ihr alter DDR Führerschein weg war. Ein absolutes Museumsstück, was irgendwann sicher im deutsch-lettischen Freundschaftsmuseum auftauchen wird.
Der einzige wirkliche Verlust war, dass bei dem Diebstahl ein Familienmitglied abhanden gekommen ist. Es wurde nämlich auch ihr Handy geklaut. Schon sehr traurig!
So waren sie sehr erfreut, nach einem Tag für die Tonne, bekannte Gesichter zu sehen. Als Dank wurden wir direkt zum Abendessen eingeladen, denn Vaters Kreditkarte war noch da und funktionierte einwandfrei!
Für den Nachmittag am nächsten Tag verabredeten wir uns für eine Kanal- und Daugava-Bootstour. Dabei gab es noch mal schöne und bisher unbekannte Perspektiven von Rīga.
Nach dem Kaffee trinken verabschiedeten wir die beiden wieder, denn für sie ging es am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Wir hatten noch einen Tag mehr an dem am Abend auch das Spiel von FK Metta gegen den FK Tukums anstand.
Die Fußballschule und Universitätsclub Futbola Skola METTA/Latvijas Universitāte spielt mit seiner Fußballmannschaft FK Metta im Ostblock Vorzeigestadion dem Daugavas stadions.
Hier steht eine größtenteils unüberdachte Haupttribüne und zwei neue Hintertorkurven die 2018 fertiggestellt wurden und sich für einen Neubau sehr gut ins Gesamtbild einfügen. Außerdem erhöhte sich so die Kapazität auf etwas über 10.000 Zuschauerplätze und macht es somit zum größten Stadion des Landes.
Das markanteste Merkmal des Stadions sind natürlich die monumentalen Flutlichmasten. Absoluter #FloodlightPorn wie wir Briten sagen!
Etwas einsam wirkt die riesige Anzeigetafel in der Mitte der Gegengerade die gänzlich unbebaut ist. Da sich direkt dahinter eine Bahnstrecke befindet wird dort so schnell auch nichts mehr hingebaut.
Insgesamt ein absolut sehenswertes Stadion das auch für Länderspiele genutzt wird. Da ist es für die Zuschauerzahlen angemessen aber beim Spiel des FK Metta mit seinen üblicherweise wenigen hundert Zuschauern einfach deutlich zu groß. Immerhin kam ich dadurch in den Genuss eines Spiels in diesem Tempel.
Das dachten sich auch viele Groundhopper die im Stadion waren. Darunter auch eine sympathische Gruppe aus Chemnitz mit denen ich noch ins Gespräch kam, die an dieser Stelle hiermit ausdrücklich gegrüßt wird!
Zwei von den Jungs findet man hier:
https://www.instagram.com/la_gacela_coja
und hier:
https://www.instagram.com/globushopper
Im Stadion fanden sich dann geschätzte 150 Zuschauer ein. Aktive Gästefans waren keine auszumachen und auf Metta Seite sangen und klatschten kaum 10 Leute ab und zu mal um ihr Team zu anzufeuern. Auf den Rängen also nicht so das Stimmungshighlight, was aber zu erwarten war.
So konnte ich mich auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren bei dem der FK Metta den FK Tukums 2:0 besiegt.
Nach dem Spiel fuhr ich zusammen mit zwei Chemnitzern mit dem Bus zurück in die Innenstadt wo sich unsere Wege trennten und damit war mal wieder der sportliche Teil der Reise abgeschlossen.
Am nächsten Tag ging es per Direktflug zurück nach Hamburg und ebenso ohne Umwege nach Hause, da Lettland kein Risikoland ist und kein Corona Test notwendig war.
Lettland mit fast Normalität wie vor Corona, ein paar schöne Tage in Riga und drei gute Spiele in Lettland und Litauen machen diesen Trip zu einer Wohltat für das geschundene Hopper Gemüt.
Stadion:
Rīga – Stadions Arkādija (Lokomotiv)
Spiel:
08.08.2020 – FK Rīgas Futbola skola vs FK Liepāja
Lettland, Virslīga – 3:0 – Z: 250
Bilder aus Sigulda:
http://www.sportandtravel.de/2020-08-08-sigulda-lettland
Bilder aus Rīga:
http://www.sportandtravel.de/2020-08-09-riga-lettland
Report:
Bevor wir zum heutigen Spiel kommen war selbstverständlich Kultur angesagt. Also fuhren wir nach Sigulda (früher Segewold) an der Gauja. Dort schauten wir uns das Neue Schloss, die Burgruine Segewold und die Burg Treyden an. Alles befindet sich im Gauja-Nationalpark.
Eine wunderbare Gegend in der es viel zu sehen gibt. Bilder gibt es wie immer oben im Link.
Das Abendspiel um 20:00 Uhr sollte dann FK Rīgas Futbola skola gegen den FK Liepāja bestreiten. Zeitlich gut gelegen, denn so konnten wir tagsüber unser Programm durchziehen und Madame war zufrieden und ich konnte abends zum Fußball gehen.
Normalerweise geht man bei Spielen im Balktikum hin, kauft sich ein Ticket und wackelt ins Stadion. Durch Corona ist dies aber beim RFS derzeit gar nicht so einfach möglich. Dort darf nämlich nur rein wer auf der Gästeliste steht.
Diese schmerzliche Erfahrung machten so einige Hopper die bei den Spielen davor in Rīga waren. Auch sie gingen davon aus, dass man bei dem Spiel einfach auftaucht und rein geht. Sie mussten aber draußen bleiben und konnten das Spiel höchstens vom Zaun aus beobachten. Den ganzen Ärger konnte ich dann auf diversen Facebook und Instagram Seiten mitverfolgen und war demnach vorgewarnt.
Also musste ich mich vorher darum kümmern auf die Gästeliste zu kommen. Auf der Facebookseite von RFS hielt sich der Club bei gezielten Kommentaren anderer, wie man auf die Liste kommt, elegant zurück. So richtig wollten die nicht mit der Sprache rausrücken wie man es da drauf schafft.
Ich verfasste also einen Text mit meinem Anliegen und sendete diesen per E-Mail und später auch über Facebook und Instagram an den Club. Entweder kamen Fehlermeldungen, dass die Mails nicht gesendet werden konnten oder es gab überhaupt keine Rückmeldung.
Auf der Seite der Fußball Akademie fand ich einige E-Mail Kontakte die ich dann anschrieb. Nur leider haben die Menschen dort nicht direkt etwas mit der Liga Mannschaft zu tun. Immerhin kam da mal eine Rückmeldung und dadurch schaffte es meine Nachricht doch noch bei der zuständigen Person anzukommen und ich erhielt eine Zusage auf der Gästeliste zu stehen. Was für ein Geraffel!
Komischerweise teilte RFS ein paar Tage vor dem Spiel einen Link auf ihrer Facebookseite wo man online die wenigen Restkarten für 5 EUR das Stück über ein Ticketportal ordern konnte. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mir den ganzen Aufwand sparen können. So ist das manchmal.
Als ich am Stadion ankam stand ich auch tatsächlich auf der Liste und durfte den Einlass passieren. Kurz noch Hände desinfizieren und dann musste man als Zuschauer während es Spiels auf der Tribüne sitzen. Abstände und Maskenpflicht gab dort keine. Genauso wenig wie Verkauf. Am liebsten hätte ich das Spiel bei Knoblauchbrot und RC Cola genossen. RFS war aber so nett und verteilte in der Halbzeitpause gratis Eis an die Zuschauer.
Der Großteil der Zuschauer ließ sich auf der nicht mittig stehenden Haupttribüne auf einer Längsseite nieder und die aktiven Heim- und Gästefans wurden jeweils hinter den Toren auf kleinen mobilen Sitzplatz Tribünen untergebracht.
Hier beschränkten sich die Supportbemühungen auf ein paar Schlachtrufe, klatschen und ein bisschen trommeln. Die etwas mannstärkere Heimkurve durfte dann drei Mal torjubeln während es auf der anderen Seite dazu keinen Anlass gab.
Wie zu erwarten waren einige Hopper anwesend. Ein Gesicht darunter kam mir bekannt vor, denn es war der Macher vom Wattenscheider Captains Dinner. Wir plauderten kurz und auch er hat so seine Erfahrungen mit RFS gemacht und musste sich vorab um Einlass ins Stadion kümmern.
Viel mehr gab es an diesem Abend auch nicht mehr zu sehen und nach Abpfiff ging es nach kurzem Zwischenstopp bei Kebab Laden des Vertrauen zurück zum Hotel.
Für die nächsten Tage war dann Urlaub und Sightseeing angesagt, besonders für Sektion Indonesien, da sie das erste Mal in der lettischen Hauptstadt war. Also musste das volle Touriprogramm durchgezogen werden. Ein Spiel sollte es am Ende der Reise aber noch geben …
Stadion:
Liepāja – Stadions Daugava
Spiel:
24.07.2016 – FK Liepāja vs FK Spartaks Jūrmala
SMScredit.lv Virslīga – 4:3 – Z: 1.341
Report:
Gut ausgeschlafen in unserem Palast ging es wieder frisch ans Werk und wir schauten uns Liepāja mal genauer an. Die Universitätsstadt bietet eine kleine Altstadt und einige historische Gebäude sowie die neu erbaute Konzerthalle “Der Große Bernstein”. Ausserdem besitzt der Ort großzügige Parkanlagen und Sommerresidenzen in unmittelbarer Strandnähe.
Das frühere Liebau liegt an der Ostsee und hat eine richtig schöne Dünenlandschaft und einen breiten Sandstrand. In direkter Nähe befindet sich auch das Stadion vom FK Liepāja. Man kann die Flutlichtmasten schon vom Strand aus sehen.
Nach unserer Sightseeing Tour und einem kleinen Stopp bei Hesburger machten wir uns auch schon auf den Weg zum Topspiel in der höchsten lettischen Liga.
Heute spielte Zweiter gegen Erster was etwas mehr Zuschauer als sonst in Stadion zog. Auch Jūrmala brachte eine paar Gäste mit, die erst nach Anpfiff das Stadion betraten und von der Gegentribüne aus ihr Team unterstützten.
Bei ordentlich Knoblauchbrot gab es ein echtes Topspiel zu sehen mit vielen Toren, spannendem Spielverlauf und einem knappen Sieg kurz vor Schluss für Liepāja. So spannend, dass 2 Spartaks und 1 Liepāja Spieler noch in der Nachspielzeit die Nerven verloren und sich bei einer strittigen Situation rote Karten abholten.
Die Hauptribüne erzeugte die letzten paar Minuten richtige Fussball Atmosphäre als sich der Sieg gegen den Spitzenreiter abzeichnete. Mehr als man hier wohl sonst zu sehen und zu hören bekommt.
Nach dem Spiel ging es nach einem kleinen Einkauf noch mal 200 km Landstraße bis nach Riga in ein Flughafen nahes Hotel. Auch diese Etappe brachte der Škoda Rapid bravourös hinter sich. Insgesamt sind wir um die 1.400 km gefahren und haben für nur ca. 65 Euro getankt. Top Verbrauch des tschechischen Blitz!
Am nächsten Tag flogen wir entspannt zurück nach Berlin. Der Besuch der baltischen Staaten hatte sich mal wieder sehr gelohnt. 3 Länder wurden an einem Wochenende besucht. Eine ganz gute Ausbeute! Beim nächsten Mal vielleicht mit etwas weniger Fahrerei.